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Stuhlberg neuer Propst an der Wolga

Oleg Stuhlberg: Ein Propst mehr mit russischem Paß

 

M o s k a u - In einem feierlichen Gottesdienst in Alt-Sarepta bei Wolgograd am 17. September wurde Dietrich Hallmann nach fast sechs Dienstjahren als Regionalpropst des Gebietes „Untere und Mittlere Wolga“ in den Ruhestand nach Deutschland verabschiedet. In seiner Würdigung von Propst Hallmann hob ELKER-Bischof Siegfried Springer (Moskau) dessen Verdienste um die Aus- und Weiterbildung von Predigern und kirchlichen Mitarbeitern hervor. Hallmann machte sich ferner um die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Wolgaregion und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und dem Berliner Missionswerk verdient. Im Auftrag von Erzbischof Edmund Ratz (St. Petersburg) überreichte der Moskauer Bischof dem scheidenden Propst die goldene Verdienstmedaille der ELKRAS.

 

Wider Erwarten führte in demselben Gottesdienst Bischof Springer auch den neuen Propst ein: den Rußlanddeutschen Oleg Stuhlberg. Der erst 34-jährige, in Tadschikistan aufgewachsene Stuhlberg wurde vor fünf Jahren von Propst Hallmann zum Pastor berufen und ist seitdem von ihm begleitet worden. Seine Vikariat hatte Stuhlberg in Perm absolviert. Bei der Einführung des neuen Propstes durch Bischof Springer unter Assistenz von Pastor Andrej Bobyljov (Wolgograd) und Prediger Georg Ohlenberg (Wolgograd) legte der bisherige Propst dem künftigen das Pröpstekreuz um.

 

Ein Fazit dieses Tages zog Bischof Springer: „Ein Propst mehr mit russischem Paß. Das ist ein weiterer Schritt zur Eigenständigkeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Rußland.“ Von den 12 Pröpsten in der ELKER besitzen neun inzwischen einen russischen Paß.

 

Wie Propst Hallmann (Cottbus), so wurde auch die Pastorin Angelika Döpmann (Berlin) vom Berliner Missionswerk entsandt. Nach mehrjährigen Gemeindediensten in Samara und Wolgograd wird sie nun für das Fortbildungsprogramm der Propstei zuständig sein. Nun soll die Fortbildung von engagierten Laien ein Schwerpunkt werden. Der ELKER-Diakoniebeauftragte Andrej Bobyljov wies darauf hin, daß es sich dabei nicht nur um theologische Kurse handelt – es wird sogar an Buchhaltung und Diakonie gedacht. Andrej Bobyljov versicherte. „Es gibt vieles, was die Gemeinden selbst tun können, wenn sie angeleitet werden.“

 

Überhaupt ist der ELKER-Bischof gegenwärtig häufig unterwegs. So wirkte er auch bei der Weihe des deutschen Soldatenfriedhofs in Wolgograd mit. Am 24.9. führte er Markus Laidig aus Stuttgart als Pastor der Gemeinde Samara ein. Laidig wurde von den Evangelischen Kirche Württembergs entsandt. Am 1.10. wird der Bischof Pastorin Döpmann als Pastorin der Gemeinde Wolgograd einführen. Danach wird in Jaroslawl David Rerich als Gemeindepastor eingeführt.

 

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Rußland (ELKER) umfaßt 170 Gemeinden und Gruppen und ist damit die größte Teilkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rußland, der Ukraine, Kasachstan und Mittelasien (ELKRAS).

 

Dr. William Yoder

Moskau, den 27. September 2006
                         

Eine Presseerklärung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Rußland (ELKER). Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 10, 390 Wörter.