· 

Russisches Wiedersehen – in Kalifornien

Fröhliches Wiedersehen der russischen Baptisten – in Kalifornien

------------------------------------------------------------------------

Juri Sipko besuchte die slawische Diaspora

 

M o s k a u -- Den russischen und ukrainischen Baptisten Nordamerikas geht es gut. Das war die Bilanz von Juri Sipko (Moskau), dem Präsidenten der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB), nach seinem fünften Besuch im Bundesstaat Kalifornien. In Moskau meinte er: „Das Flüchtlingssyndrom ist überwunden; die Nostalgie für die heimatliche Erde ist verflogen. Man fragt nicht mehr danach: Wer sind wir, woher kommen wir, and warum wir uns hier befinden.“ Vom 25. bis 27. Oktober hatte Sipko in West Sacramento die Feierlichkeiten zum 80-jährigen Jubiläum der „Pacific Coast Slavic Baptist Association“ besucht.

 

In Moskau fuhr Sipko fort: „In ihrem Verlangen und in ihren Werten sind sich die dortigen Geschwister sicher. Sie haben die Absicht, ihren Dienst auszuweiten.“ Allein im Raum Sacramento leben 300.000 slawische Emigranten. Die genannte Association gehören 26 Ortsgemeinden an; drei weitere sind gerade gegründet worden oder in Planung. „Eifersüchtig bin ich nicht,“ versicherte Sipko. „Rein menschlich gesehen freue ich mich darüber, daß meine Brüder und Schwestern ein ausreichendes Auskommen haben. Alle sind gut versorgt – auch die Alten und die Jungen.“

 

Zu den Lasten der Vergangenheit meinte der Präsident: „Natürlich besteht Traurigkeit hinsichtlich des Landes der eigenen Kindheit. Die langjährige Unterdrückung und Glaubensverfolgung, der über Generationen währende Terror, haben Spuren hinterlassen. Aber sie lieben die Heimat trotzdem.“ Sipkos Hauptsorge bezüglich der Zukunft betrifft die Auswirkungen des Konsumdenkens - auf beiden Kontinenten: „Der materielle Segen steigert die Leidenschaft, Gott zu dienen, nicht. Aber auch in Rußland zeigt sich eine Verschiebung moralischer Werte infolge materiellen Segens.“

 

Doch in West Sacramento überwog die Freude am Wiedersehen: „Die Gastgeber stammten fast alle aus der Sowjetunion. Bis zur Emigration hatten wir gemeinsam gedient; mit vielen war man bekannt.“ Zur großen Zahl der seit der Perestroika gespaltenen Baptistenfami­lien zählt auch die Familie Sipko: Vor 14 Jahren reiste Bruder Alexander Sipko aus. Er ist heute Präsident der 11 Gemeinden umfassenden „Northwest Association of Slavic Baptist Churches“ und Pastor einer Gemeinde in Spokane/Wa­shing­­ton. Unter den weiteren Gästen aus Übersee bei den Feierlichkeiten war Waldemar Zorn von der Mission „Licht im Osten“ (Korntal bei Stuttgart).

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 7. November 2007

 

Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 07-43, 325 Wörter