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Baptisten wollen sich um die Regionen bemühen

Die Zentrale muß den Gemeinden dienen

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Sitzung des Bundesrates der Baptisten in Moskau

 

M o s k a u -- Trotz Rückschläge geht es voran. Das war die einheitliche Meinung nach einer Sitzung des Bundesrates der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) in Moskau am 20. und 21. März. Dabei war beschlossen worden, den Jahresbeitrag der Gemeinden für die Arbeit der Unionszentrale von 50 auf 150 Rubel (4,30 Euro; $6,25 US) pro Mitglied zu verdreifachen. Doch gleichzeitig soll die Arbeit in den sieben Regionen der RUECB gestärkt werden. Dazu meinte RUECB-Präsident Juri Sipko: „Das bisherige Modell sah eine große Zentrale vor, die viele Ressourcen für sich verbrauchte und sie nicht sonderlich effektiv verwaltete. Aber das Zentrum muß doch die Gemeinde sein, und die Zentrale muß den Gemeinden dienen. Deshalb überlegen wir uns, wie wir den Schwerpunkt auf die sieben Regionen verlagern können. Ihnen müssen wir die Initiative überlassen, ihnen müssen wir mit größeren Mitteln ausstatten.“

 

Diese Verlagerung auf die Regionen hängt damit zusammen, daß die Arbeit der erst Ende 2007 geschaffenen Finanzabteilung der Zentrale vorläufig eingestellt worden ist. „Wir haben unser Verständnis hierzu geändert,“ erklärte der Bundespräsident. „Die Gemeinden haben über die Arbeit des Bundes zu entscheiden. Die Bundeszentrale hat die Aufgaben zu erfüllen, die die Gemeinden ihr stellen. Die Gemeinden sorgen mit ihren Spenden für die Arbeit der Zentrale. Deshalb wäre es inkonsequent, bei der Zentrale ein neues Büro zu schaffen, das Spenden in den Gemeinden sammelt.“ Der ausgeschiedene Abteilungsleiter Leonid Kartawenko wird neue Aufgaben im Rahmen der RUECB-Gemeinden wahrnehmen.

 

Behandelt wurde bei diesem Bundesrat auch die Heilsfrage. Dazu erzählte der Bundespräsi­dent: „Die vorhandenen theologischen Etiketten wie ‚kalvinistisch’ oder ‚ arminianisch’ empfindet unsere baptistische Brüderschaft als gleichermaßen störend. Evangeliums­christlich-Baptistisch – das ist unsere Identifikation. Aber die christliche Welt verfügt über Schablonen, die zu Aufspal­tungen führen. Deshalb haben wir in brüderlicher Liebe die Bibel aufgeschlagen. Es ergab sich eine wunderschöne theologische Diskussion, die einen guten Eindruck hinterließ. Wir haben noch einmal betont, daß wir Evangeliumschristen-Baptisten seien. Die Erlösung geschieht auf dem Fundament der Gottesoffenbarung, wir dürfen nicht auf menschliche Lehrmeinungen bauen.“

 

Bei dieser Sitzung des zweimal-jährlich stattfindenden Bundesrates am Moskauer Seminar der RUECB fehlten nur zwei der 57 Superintendenten – ein kleines Wunder angesichts der Größe des Landes. Juri Sipko ist besonders stolz darüber, daß am 10. März das neue auf die Superintendenten zugeschnittene Bildungspro­gramm mit reger Beteiligung angelaufen ist. Wer noch über keinen theologischen Magisterab­schluß verfügt, kann sich innerhalb der kommenden 24 Monate für einen Abschluß vor allem durch Fernstudium qualifizieren.

 

Die RUECB, die größte einheitliche, protestantische Kirche Rußlands, vertritt rund 80.000 erwachsene Mitglieder in 1.750 Ortsgemeinden und Gruppen.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 26. März 2008

 

Eine Veröffentlichung der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 08-13, 407 Wörter.