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Frühstück in Südkörea

In Moskau wird man lange frühstücken müssen

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Vorstandsvorsitzender des Nationalen Gebetsfrühstücks besucht Korea

 

M o s k a u -- Künftig werden sich die Besucher des Nationalen Gebetsfrühstücks in Moskau auf ein sehr ausgedehntes Frühstück einstellen müssen. Das war ein Fazit des Besuches von Pastor Witali Wlasenko (Moskau) beim 40. Nationalen Gebetsfrühstück Koreas in der südkoreanischen Hauptstadt am 15. Mai. „Ein paar Stunden an einem Vormittag werden uns nicht mehr genügen,“ meinte der Vorstandsvorsitzender der russischen Stiftung Nationales Gebetsfrüh­stück, „Wir wollen noch viele weitere ausländische Repräsentanten von Kirche und Staat nach Moskau einladen und sie sollen die Gelegenheit bekommen, ausführliche Gespräche miteinander zu führen.“ Auch kleinere Begegnungen zu handfesten Themen werden mit auf dem Programm stehen.

 

Der ganzheitliche, internationale und interdisziplinäre Ansatz der Frühstücksbewegung ist dem Pastor besonders angenehm. Er meinte: „In der globalisierten Welt hängen alle gesellschaftlichen Sektoren miteinander zusammen. Die Koreaner zeigen uns, wie wichtig es ist, daß Menschen guten Willens aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche in einer ungezwungenen Atmosphäre ohne protokollarische Rücksichtnahmen miteinander ins Gespräch kommen.“ Auch für die Einwohner Rußlands sei dieser Ansatz entscheidend; der öffentliche Einsatz fürs Gemeinwohl sei den meisten Bürgern noch fremd: „Überhaupt sind noch viel zu wenige Protestanten am politischen Geschehen unseres Landes beteiligt“, sagte der Pastor. Es genüge nicht mehr, wenn sich Christen in bewährter Art und Weise nur um das Gedeihen des eigenen Kirchleins am Orte bemühten. Auch junge Christen mit Leitungstalenten sollten ausfindig gemacht und gefördert werden.

 

Nicht zuletzt möchte Wlasenko, der auch Abteilungsleiter für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) ist, jene Politiker, die die russische Gebetsfrühstücke aufsuchen, mit christlichen Politikern aus anderen Ländern zusammenführen. „Unsere Politiker sollen mitbekommen, was alles in dieser Bewegung steckt. Politiker sollen auch in Rußland für die Sache Feuer fangen.“

 

Wlasenko war wohl der erste offizielle Repräsentant der russischen Frühstücksbewegung, der das nationale, koreanische Gebetsfrühstück besuchte. In der Eigenschaft wurde er gebeten, während der Hauptfeierstunde ein Grußwort an die 3.500 Teilnehmer zu richten. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak, ein engagierter Presbyterianer, trat auch bei dieser Gelegenheit auf.

 

Das koreanische Treffen endete am 16. Mai mit einem Frühstück im südkoreanischen Parlament. Südkoreanischen und ausländischen Teilnehmern wurde es anschließend gestattet, in zwei Reisebussen einen von südkoreanischen Firmen aufgebauten Industriepark in Nordkorea zu besuchen. Auf diesem Gelände beteten die Gäste um die friedliche Wiedervereinigung Koreas und die Überwindung der kommunistischen Herrschaft.

 

Im Jahre 2002 besuchte eine hochrangige Delegation aus Südkorea das russische Gebetsfrüh­stück. Nach dem US-amerikanischen Gebetsfrühstück, das seit 1953 besteht, hat sich Südkorea zur zweitgrößten Frühstücksbe­wegung der Welt gemausert. Das Nationale Gebetsfrühstück Rußlands besteht seit 1995; jährliche Treffen finden neben Moskau auch in Krasnodar/Kaukasus und Kransnojarsk/Mittelsibirien statt. Neue Frühstücke sind anvisiert in Belgorod/Südwestrußland und Izhewsk/Ural.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 23. Mai 2008

 

Eine Veröffentlichung der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Sie will informieren und erhebt nicht den Anspruch, eine einheitliche, offizielle Position der RUECB-Leitung zu vertreten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 08-24, 424 Wörter.