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Baptisten wollen ihre Nachbarn kennenlernen

Vortreffliche Stimmung in Belgorod

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Zweiter regionaler “Tag der Brüderschaft” fand statt

 

M o s k a u – Verschiedentlich sieht die Lage im Gebiet Belgorod, einer orthodoxen Hochburg im Südwesten Rußlands, ernst aus - doch das ist nur ein Teil der Wirklichkeit. Beispielsweise wurde nach Angaben der „New York Times“ vom 24. April einer Methodistengemeinde in Stari Oskol die staatliche Zulassung untersagt. Doch nach einem offiziellen Besuch der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) in der Stadt Belgorod am 24. und 25.5. berichtete Witali Wlasenko (Moskau), deren Abteilungsleiter für kirchliche Außenbeziehungen: „Die Stimmung unten den Baptisten war sehr gut und sie hatten das Gefühl, noch viel Gutes bewerkstelligen zu können.“

 

Erste wesentliche Schritte wurden gemacht am 16. November vergangenen Jahres als nach rund fünfjähriger Pause eine von Wlasenko angeführte Delegation der RUECB staatliche und orthodoxe Vertreter der Stadt Belgorod besuchten. Pastor Wlasenko ist sehr erfreut über die Tatsache, daß inzwischen Baptisten aus dieser an der Ukraine angrenzenden Stadt aus eigener Initiative heraus und ohne Moskauer Anleitung staatliche und orthodoxe Würdenträger aufgesucht haben. Berichten zufolge soll das Klima bei diesen Gesprächen sehr positiv ausgefallen sein. Der Abteilungsleiter fügt hinzu: „Dies bestätigt einmal wieder, daß das Herstellen und Pflegen von Kontakten mit den Behörden und kirchlichen Amtsträgern vor Ort von entscheidender Bedeutung sei.“

 

Dieser Besuch der Moskauer Zentrale in einem Gebiet des europäischen Rußlands, in dem die Baptisten nur schwach vertreten sind, war der zweite in der Reihe der neuen, monatlichen „Tage der Brüderschaft“. Nach Vorträgen vor einer Gruppe von fast 50 Jugendleitern tagsüber am 24. Mai verbrachte Wlasenko den Abend mit den Pastoren der Region. In seinem Vortrag gab er drei Gründe für das Existieren einer nationalen Zentrale an: Erstens erfordern schon aus ökonomischen Gründen bildungsbezogene sowie andere Projekte eine Koordinierung und Absprache mit einer Zentrale. Nur so lassen sich Doppelarbeit und unnötige Ausgaben vermeiden. Kirchliche Baumaßnahmen setzen einer eingehenden Beratung mit Spezialisten voraus. Zweitens können die Begleitung theologischer Entwicklungen vor Ort durch erfahrene Theologen und Pastoren in der Zentrale den Gemeinden vor unnötigem Schmerz und unnötigen Aufspaltungen bewahren. Letztens kann der russische Staat die Baptisten und andere Protestanten nur ernstnehmen, wenn sie gemeinsam handeln und auftreten.

 

Der erste “Tag der Brüderschaft” fand am 12. April in einer relativen Hochburg der baptistischen Bewegung statt: Brjansk. Das löste ein Versprechen der Unionsleitung aus dem vergangenen Januar ein, sich aus dem Moskauer Büro zu begeben und die Pastoren vor Ort in den Weiten Rußlands aufzusuchen. Diese Tagungen sollen monatlich durchgeführt werden; so könnten innerhalb von fünf Jahren alle der über 50 baptistischen Regionen besucht werden. Der dritte „Tag“ wird voraussichtlich Ende Juni in Kaluga südlich von Moskau stattfinden.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 31. Mai 2008

 

Eine Veröffentlichung der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Sie will informieren und erhebt nicht den Anspruch, eine einheitliche, offizielle Position der RUECB-Leitung zu vertreten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 08-26, 415 Wörter.