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Arbeit der Allianz in der russischen Provinz

Je weiter von Moskau . . .

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Neueste Entwicklungen bei der Russischen Evangelischen Allianz

 

M o s k a u -- „Je weiter von Moskau, desto offener ist man für die Arbeit der Allianz.“ Diese nicht nur scherzhafte Bemerkung war zu hören auf einer Sitzung des nationalen Komitees der 2003 gegründeten Russischen Evangelischen Allianz in Moskau am 17. März. Obwohl die diesjährige nationale Konferenz der Allianz abgesagt werden mußte, reisten zwei Gäste aus Deutschland an: Baptistenpastor Ulrich Materne, (Wittenberge), Osteuropa-Beauftragter der Deutschen Allianz, sowie der lutherische Pfarrer Reinhard Holmer, Direktor des Evangelischen Allianzhauses in Bad Blankenburg/Thüringen. Pastor Wladimir Rjagusow, Baptist und Vorsitzender der Russischen Allianz, war aus Krasnodar zur Sitzung angereist.

 

Auf der Sitzung wurde festgestellt, daß gerade auf regionaler Ebene die Allianz-Arbeit Fortschritte zu verzeichnen habe. In mehr als 10 Städten gebe es interkonfessionelle Ortsgruppen, die sich als Teil der Weltbewegung der evangelischen Allianzen verstehen. Zu ihnen zählen – abgesehen von Gruppen in Fernost: Woronesch, Stary Oskol und Krasnodar im Südwesten, Nizhny Nowgorod an der Wolga, Perm und Izhewsk am Ural sowie Nowosibirsk, Kemerowo und Omsk in Sibirien. Dazu gehört auch die von Alexander Feditschkin geleitete Ortsgruppe Moskau.

 

Unmittelbar nach der Moskauer Sitzung reisten Rjagusow und die beiden deutschen Gäste zu Allianz-Versammlungen in Stary Oskol und Woronesch ab. In Woronesch versammelten sich am 19.3. 25 die Vertreter von nicht weniger als fünf Denominationen, um über Reflektionen zum Thema des „Vater Unser“ nachzudenken. Zählt man beide Orten zusammen, waren Lutheraner, Charismatiker, Pfingstler, Methodisten, Evangeliums­christen und Baptisten vertreten. Stary Oskol ist dafür bekannt, daß es fünf verschiedene baptistische Denominationen hat. Das sind vor allem autonome Gruppierungen – die Gemeinde der offiziellen „Russischen Union der Evangeliums­christen-Baptisten“ sowie die bekannten, nichtregistrierten „Initiativnki“ waren bei der Begegnung in Stary Oskol nicht dabei. Hauptgastgeber in Stary Oskol waren der autonome Baptist Wladimir Kotenjew und der Lutheraner Sergei Matiukh; in Woronesch war es der methodistische Pastor Igor Wolowodow.

 

Streckenweise kann diese fast nur von Freiwilligen geführte, 1846 entstandene Laienbewegung für die protestantische Zusammenarbeit auch in Rußland konkrete Fortschritte verzeichnen. Im ersten Jahr ihres Dienstes als Büroleiterin ist es der Moskauer Methodistin Swetlana Potschtowik gelungen, viel Geschäftliches bei der Russischen Allianz zu ordnen. Nun werden Reisen zu Tagungen im westlichen Ausland gründlich vorbereitet. Das Anlegen ausführlicher Adressendateien wird es der Allianz ermöglichen, verstärkt als eine Art „Google“ Vermittlungs- und Verbindungsdienste innerhalb Rußlands wahrzunehmen. Nun wird das russischsprachige Gebetsheft, das jedes Jahr vor Abhaltung der Allianz-Gebetswoche Anfang Januar erscheint, präzis verteilt. Die Auflage soll auf mindestens 15.000 erhöht werden. Wer als Gemeinde oder Gemeinschaft noch Exemplare wünscht, wird gebeten, sich direkt bei Frau Potschtowik zu melden: (+7 916 152 8089 oder „rea@pochta.ru“). Die nächste Gebetswoche der weltweiten Allianz soll vom 8. bis 15. Januar 2012 stattfinden.

 

Inzwischen funktioniert die neue Webseite der Russischen Allianz, allerdings unter einer neuen Adresse: „rea-moskva.org“. Die vergangenen Gebetshefte und einiges mehr sind auf dieser Webseite zu finden. Besonders beliebt ist der Pressespiegel (obsor), der dreimal wöchentlich auf der Nachrichtenseite erscheint. Allerdings sind die deutschen und englischen Seiten noch im Aufbau; Web-Redakteur ist der in Moskau und Belarus lebende US-Amerikaner William Yoder.

 

Die nächste Nationalversammlung der Russischen Allianz wird voraussichtlich am 15. März 2012 in Moskau unmittelbar nach dem Nationalen Gebetsfrühstück stattfinden. Dann ist ein Austausch zwischen Vertretern der regionalen Allianzen vorgesehen.

 

Ulrich Materne merkte in Moskau noch einmal an, daß sich die Allianz als eine Basisbewegung verstehe – als eine Bewegung von Laien und Pastoren an der Basis, denen „eine innere, geistliche Einheit der Christen am Herzen liegt“. Das wird nicht überall in Rußland gern gesehen, denn nicht wenige kirchenleitende Persönlichkeiten haben Angst davor, daß der Austausch zwischen Laien aus den verschiedenen Denominationen zu Abwerbung führen könnte.

 

Dr.phil. William Yoder

Pressedienst der Russischen Evangelischen Allianz

Moskau, den 29. März 2011

 

Eine offizielle Veröffentlichung der Russischen Evangelischen Allianz in Deutsch und Russisch. Meldung Nr. 11-04, 575 Wörter oder 4.321 Schläge mit Leerzeichen.