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Baptistische Hilfe in der Ostukraine

Eine einfache Definition für Reichtum

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Russische Baptisten besuchen die Kriegsgebiete in der Ostukraine

 

M o s k a u – Ein Bericht über die Ostukraine publiziert auf der Webseite der “Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten“ am 16. Dezember liefert eine einfache Definition für Reichtum: „Warme Heizkörper, Licht, kaltes und heißes Wasser, Lebensmittel im Kühlschrank“. Ein Team russischer Baptisten aus den Gebieten von Krasnodar und Rostow hat gerade zum dritten Male das von den Separatisten gehaltene Kriegsgebiet besucht. Es berichtete von Dörfern, die bereits seit mehr als drei Monaten von Strom, Wasser und Telefonverbindungen abgeschnitten sind. Trotz humanitärer Lieferungen des russischen Staates „bestehen Dörfer, in denen die Menschen buchstäblich hungern. Dort sind die Bedingungen schlimmer als einfach schwierig – sie sind schrecklich.“

 

In einem Stadtteil von Lugansk konnten baptistische Helfer einen Generator aufbauen, der die Bewohner von angrenzenden Wohnhäusern ermöglichte, ihre Handys, Laptops und Batterien neu aufzuladen. Sie entdeckten ferner einen Brunnen mit Trinkwasser. Dort gebrauchten sie eine Pumpe mit Generator, um täglich 250 Fünf-Liter-Flaschen aufzufüllen für den örtlichen Verbrauch.

 

Die vorhandenen Probleme werden erschwert dadurch, daß oftmals nur noch die Betagten zu Hause sind. Körperlich fitte Männer mit Familien sind vor allem wegen der Kinder aus den Kriegsgebieten geflohen. Pastoren sind ebenfalls nur noch spärlich vorhanden. Dieses letzte Team gab an, daß das ehrliche und einfühlsame Gespräch mit den Betroffenen und Alten oftmals das sei, was am allermeisten benötigt wird.

 

Die Mannschaft berichtete ferner von einer geistlichen Erweckung. Manche Kapellen dienen zusätzlich als Obdach oder Suppenküche. Dabei werden sie von Gläubigen wie Ungläubigen als „Hoffnungsinseln“ oder „himmlische Kantinen“ bezeichnet. „Im Angesicht der Not, beten alle, ganz gleich, ob sie Orthodoxe, Baptisten, oder Atheisten sind. Wenn wir dem Tode gegenüberstehen, fühlen wir uns vereint.“ Dann zählen Pässe und gesellschaftliche Anerkennung nichts. Die Helfer fuhren fort: „Wie kann man in Kriegssituationen noch überhaupt als ungläubig gelten? Das ist wirklich keine leichte Frage!“ Leute reden in der Regel nur noch von „vor“ und „nach“ Ausbruch der Feindseligkeiten.

 

Die letzte Fahrt stand unter der Leitung von Wladimir Drok, dem Leitenden Pastor im Gebiet Rostow. Sie ging u.a. nach bekannten Ortschaften wie Lugansk, Schachtorsk, Swerdlowsk, Brjanka, Altschewsk und Krasni Luk. Im vergangenen Sommer hatten sich die Baptisten im Gebiet Rostow vor allem damit befaßt, Flüchtlinge in Zeltstädten innerhalb der russischen Staatsgrenzen zu betreuen.

 

Für alle, die helfen möchten: Freiwillige in Rostow-na-Donu berichten, daß haltbare Lebensmittel wie Getreideprodukte, Mehl und Nudeln immer gebraucht werden. Persönliche Hygieneartikel und Arzneimittel sind immer knapp.

 

Hilfsgüterkoordinatorin für die baptistische Hilfe in der Ostukraine ist Arina Wolodina in Krasnodar: Handy +7 909 425 2527 oder “azovehb@mail.ru“. Falls sprachliche Probleme auftreten – sich bitte bei unserer Abteilung per eMail melden.

 

Wer in humanitärer Sache die westukrainische Seite beliefern will, kann sich an die Kiewer Baptistenzentrale wenden. Kontaktperson ist Pastor Sergei Moros, +380 95-386-77-37oder +380 63-616-41-85, “smoros57@gmail.com”. Beide Sekretärinnen in der Zentrale sind des Englischen mächtig: +380 44 234 8241 oder +380 44 234 1676, “office@ecbua.info”. Manche nach Kiew gelieferten Hilfsgüter können in den von Separatisten kontrollierten Gebieten verteilt werden.

 

Dr.phil. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen, RUECB

Moskau, 22. Dezember 2014

 

Eine offizielle Verlautbarung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten, Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen. Sie darf kostenlos abgedruckt werden. Meldung #14-16, 474 Wörter